Read, Study, Write: Die Drachenjäger von Raptor Creek – Frost und Feuer

Die Drachenjäger von Raptor Creek (Werbung / unbezahlt & unbeauftragt / Link führt zur Verlagswebsite) ist ein Roman, der die Genres Western, Drachen und Fantasy fusioniert.

Klingt besonders, ist es auch.

Vor allem weil Natalie G. Fahrner (Link führt zu Natalies Instagramaccount @fries_and_fiction) nicht nur sehr schön recherchiertes und ausgefeiltes Worldbuilding betrieben hat, sondern auch eine ganz fantastisches Gespür dafür hat, das Setting lebendig werden zu lassen.

Wir gehen rein!

Inhaltsverzeichnis

Worum es geht

Im Zentrum der Geschichte steht Lynn Heartgold, die im kleinen Ort Raptor Creek lebt – eine saisonale Hochburg der Drachenjagd am Fuße der Sierra Nevada.

Nach einem Drachenangriff auf die Stadt soll es erstmalig auch eine Winterjagd geben und niemand anderes als die Koryphäe Sig Xant wird sie leiten.

Lynn, deren großer Traum es ist, Drachenjägerin zu werden, wittert ihre Chance

Doch Frauen sind in dieser Männerdomäne nicht gern gesehen, Sig Xant entpuppt sich als äußerst überheblich und niemand scheint Lynns Talent anerkennen zu wollen.

Doch dann wendet sich das Blatt …

Content Notes

Die Content Notes für dieses Buch lauten: Körperliche Gewalt / Versuchte sexuelle Gewalt / Tod / Blut / Epochenübliche Diskriminierung.

Dazu sei gesagt, dass jede Textstelle, die diese Notes betreffen, relevant für die Geschichte ist, insbesondere um abweichendes Verhalten von toxischer Norm zeigen zu können. Durch das Verhalten der Charaktere entsteht bei den Leser*innen ein Reflektionsprozess zu den genannten Themen, den ich sehr begrüße.

Einige Stellen sind relativ explizit. Haustiere kommen nicht zu Schaden. Kein Drache wird im Buch getötet, doch vergangene Jagdergebnisse werden referenziert.

Das Bild zeigt das Buch "Die Drachenjäger von Raptor Creek" und eine Charakterkarte, auf der ein Paar in einer Canyon-Landschaft zu sehen ist.

Das Bild zeigt die Erstausgabe von „Die Drachenjäger von Raptor Creek – Frost und Feuer“ und eine Charakterkarte, illustriert von Stephanie Sigel aka Ria Starchild.

Was du in diesem Buch lernen kannst

In „Die Drachenjäger von Raptor Creek“ gibt es viele Themen, deren Fährten du folgen könntest.

Unter anderem:

  • Was macht eine starke Frauenfigur aus und wie schreibt man sie?
  • Wie schreibt man Beziehungen, die wild sein dürfen und trotzdem auf Konsens basieren?
  • Wie schreibt man Beschreibungen, die klare Bilder schaffen, ohne zu viel zu sagen?
  • und vieles mehr.

In dieser Ausgabe von Read, Study, Write sehen wir uns die Beschreibungen an.

Beispiel

Die Nacht malte Sterne und einen tiefhängenden Vollmond auf den Himmel. Wie in Raptor Creek auf dem Plateau brachte die Weite des Himmels ihr inneren Frieden und Lynns Augenlider wurden schwer. 

Ein rhythmisches Geräusch schob sich in ihre trägen Gedanken. Ein Rauschen, kaum wahrnehmbar über dem Flüstern des Windes in den umliegenden Kiefern.

[…] Der Flügelschlag wurde lauter, übertönte jetzt das Rascheln der Decken, als [die anderen] sich ebenfalls [aufrichteten].

„Drachen!“

Natalie G. Fahrner: Die Drachenjäger von Raptor Creek – Frost und Feuer, Alea Libris Verlag, Wannweil, 1. Auflage, 2025; Seite 125

Je nachdem, wie stark deine bildliche Vorstellungskraft ausgeprägt ist, hast du jetzt wahrscheinlich die Szene vor dir gesehen.

Damit dieser Effekt entstehen kann, braucht es die perfekte Mischung aus Sinneseindrücken, den richtigen Details und der richtigen Menge von beidem.

Sinneseindrücke:

Die Sinneseindrücke, die Natalie hier verwendet, sind vor allem visuell (Nacht malt Sterne, umliegende Kiefern) und auditiv (Rauschen, Rascheln, Flüstern).

Diese beiden Kanäle sind ausreichend, um die wichtigen Informationen dieser Szene zu transportieren.

Details:

Die Details helfen uns als Leser*innen, das Bild klar zu umreißen. Wir haben einen tiefhängenden Mond, einen weiten Himmel, ein rhythmisches Geräusch, Kiefern und eine Decke.

Allein diese Auswahl reicht, um das innere Bühnenbild sehen zu können.

Menge der Details:

Damit die Sinneseindrücke und die Details gemeinsam eine funktionierende Szene bilden können, ist es wichtig, dass weder zu wenige noch zu viele vorhanden sind und, dass sie chronologisch bzw. sinnvoll platziert sind.

Bei zu wenigen Informationen bleibt das Bild zu offen, als dass eine klare Atmosphäre entstehen kann.

Bei zu vielen Informationen, engt man die Leser*innen in ihrer Vorstellung ein, was zu langsamerem Lesen und weniger Leser*innen-Bindung führt.

Bei viel zu vielen Informationen kommt es zu Überforderung. Der Fluss der Szene stockt und die Abbruchgefahr ist hoch.

Read – Study – Write

Fantastische Autor*innen üben nicht nur zu schreiben. Sie lesen und sie beobachten. Eine Fähigkeit, die mindestens genauso wichtig ist, wie das Schreiben.

Deshalb kommt hier für dich: Read – Study – Write, mein kleiner Kompass für Lernopportunities in Die Drachenjäger von Raptor Creek.

Read:

Egal, ob E-Book oder Printausgabe: Natürlich will der Text zuerst einmal gelesen werden.

Study:

Achte darauf, welche Szenen du ganz besonders deutlich vor Augen hast und markiere sie dir.

Nimm dir diese Szenen nach dem Lesen zur Hand. Was fällt dir auf? Welche Details und Sinneseindrücke werden gezeigt? Wie werden sie im Text verteilt? Welche Wirkung hat das?

Nimm dann einen deiner eigenen Texte und analysiere die Sinneseindrücke. Zu welchen tendierst du am stärksten? Diese Erkenntnis ist sehr lehrreich, denn oft neigen wir dazu, bestimmte Sinne auszuklammern, die für Leser*innen mit anderen Sinnespräferenzen wertvolle Anknüpfungspunkte sein können.

Write:

Wähle eine Szene aus deinem aktuellen Manuskript, die du noch nicht gut greifen kannst.

Wende deine Erkenntnisse aus Study an und prüfe, wie deine Szene sich dadurch verändert.

Falls du gerade an keinem Roman schreibst:

Beschreibe den Ort, an dem du gerade bist, so, dass deine Leser*innen ihn vor Augen haben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Der Schlüssel ist hier vor allem die Auswahl der richtigen Details.

Deine Leitfragen sind: Was muss ich von diesem Ort wissen, um ihn zu verstehen? Was ist markant? Was macht ihn besonders?

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Ein Blick hinter die Kulissen

Die Drachenjäger von Raptor Creek landete auf meinem Lektoratstisch, als das Manuskript zum ersten Mal einen Schritt in die Welt gehen durfte.

Ein Schritt, der Autor*innen Mut kostet, sich aber in den allermeisten Fällen vielfach auszahlt. Für diesen ersten Schritt eignet sich mein Check-Up-Lektorat (Lektorat für 30 Normseiten / ausführlicher Lektoratsbrief mit Next-Step-Guide) ganz wunderbar.

Nach unserer Arbeit mit dem Manuskript konnte Natalie den Verlagsvertrag für sich gewinnen. Mittlerweile wird sie sogar von einer Literaturagentin vertreten. Läuft!

Ich freue mich von Herzen, dass aus den Drachen so ein starkes und wichtiges Buch geworden ist und wünsche mir, dass noch viele folgen!

Wenn du auch ein Check-Up für dein Work-in-progress-Fantasy-Manuskript haben möchtest, dann kannst du es hier anfragen. Ich freu mich auf dich!

Verwendete Ausgaben

Erstausgabe, Band 1: Natalie G. Fahrner: Die Drachenjäger von Raptor Creek – Frost und Feuer, Alea Libris Verlag, Wannweil, 1. Auflage, 2025

Das zitierte Buch habe ich als Belegexemplar erhalten. Ich erhalte keine Gegenleistungen für Buchbesprechungen. 

Über mich

Schreiben lernst du nur durchs Schreiben.

Kennst du dieses Gefühl, wenn alles auf einmal perfekt zusammenkommt und dein Manuskript plötzlich strahlt?

Ich bin Tanja und als Lektorin, Schreibdozentin und Coachin bringe ich dich und deinen Roman genau an diesen Punkt, wo dein Text geradezu magisch wird.

Und weil Schreiben eine perfekte Mischung aus Magie und Handwerk ist, liest du in meinem Blog alles über das Schreibhandwerk, Fantasy-Bücher, die Magie des Schreibens und alles, was du zum Lektorat wissen musst.

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