Dein erster Manuskript-Entwurf ist fertig und könnte jetzt ins Lektorat gehen.
Aber hast du wirklich alle nötigen Schritte unternommen?
Vor dem Lektorat gibt es ein paar einfache Punkte, die du umsetzen solltest, damit dein Lektorat reibungslos abläuft.
Sie sind eine große Erleichterung für die Zusammenarbeit und sollten immer beachtet werden.
In diesem Blogartikel stelle ich sie in der entsprechenden Reihenfolge vor.
Inhaltsverzeichnis
Lektoratstermin prüfen
Im allerbesten Fall hast du schon längst deinen Lektoratsplatz bei deiner Lieblingslektorin gesichert.
Ist das der Fall, dann prüf jetzt noch einmal, zu welchem Termin du gebucht hast.
Für Dienstleister*innen – also auch Lektor*innen – ist es extrem wichtig, dass du deine Termine einhältst. Solltest du das einmal nicht können, informiere so früh du kannst, damit wir noch Möglichkeiten haben, den Ausfall zu kompensieren.
Solltest du deutlich früher fertig sein, kannst du nachfragen, ob du dein Manuskript bereits jetzt einsenden kannst.
Viele Lektor*innen ziehen Projekte vor, falls es kurzfristige Ausfälle gab – einen Anspruch darauf gibt es jedoch nicht.
Solltest du noch keinen Lektoratsplatz gebucht haben, ist jetzt allerhöchste Zeit, dich sofort zu kümmern.
Viele Lektor*innen sind über Monate im Voraus ausgebucht. Es kann also zu Wartezeiten kommen.
So findest du deine Lektorin:
- Such dir jemanden, der dir sympathisch ist.
- Diese Person sollte in deinem Genre arbeiten.
- Hör auf dein Bauchgefühl.
- Schau dir ihre Internetpräsenz, ihr Social Media, ihren Blog etc. an. Fühlst du dich wohl? Ist das eine Atmosphäre in der du arbeiten möchtest?
- Frage, sofern du das möchtest, ein Probelektorat an.

Überarbeitung
In der Regel geht nicht der First Draft – also der allererste Manuskriptentwurf – ins Lektorat, sondern eine überarbeitete Form.
Dein Buch sollte so gut sein, wie du es alleine schreiben kannst.
Hier ist es wichtig, dass du die richtige Balance zwischen Überarbeitung und Gut-Sein-Lassen findest, denn es ist leicht, sich an den falschen Stellen aufzuhalten und damit letztendlich nicht nur Zeit zu verlieren, sondern auch Frust aufzubauen.
Meine Leitlinie zur Überarbeitung, die ich auch meinen Autor*innen empfehle, lautet: Inhaltliche Probleme sollten adressiert werden, stilistischer Kleinkram ist erst einmal uninteressant.
Leitfragen können sein:
- Greifen alle Plotpunkte gut ineinander?
- Zieht mich die Geschichte in ihren Bann?
- Wirken die Figuren echt?
- Gibt es Stellen, an denen ich beginne zu überfliegen?
- Gibt es noch Sachen, die unlogisch sind?
- Fühlt sich das Ganze schon rund an für mich?
- Ist mein Magiesystem nachvollziehbar?
Wenn du Stellen findest, die dir nicht gefallen, die du aber selbst nicht lösen kannst, mach gerne einen Kommentar an den Rand, damit deine Lektorin sich damit befassen kann.
Solltest du an der Überarbeitung scheitern und in ein Frustspirale rutschen, kannst du dir natürlich auch hier schon Lektoratsinput holen. Frag in diesem Fall gerne bei mir nach.
Testleserunden-Feedback prüfen und einarbeiten
Solltest du Testleser*innen genutzt haben, sind drei Punkte wichtig:
- Du entscheidest, welches Feedback du annehmen willst.
- Lass dich nicht verunsichern von unterschiedlichen Meinungen.
- Das Feedback muss VOR DEM LEKTORAT eingearbeitet sein.
Einer der schlimmsten Fehler, die du im Lektorat machen kannst, ist das Testlesen parallel zum Lektorat laufen zu lassen oder es nach der ersten Lektoratsrunde zu starten.
Damit erschwerst du die Arbeit deiner Lektorin und läufst Gefahr, dass du dich völlig verunsicherst, wenn zu viele Meinung auf dich einprasseln.
Wenn du also eine Testleserunde nutzen möchtest, plane sie su früh ein, dass du genug Zeit hast, das Feedback vor dem Lektorat zu prüfen und einzubauen.
Dokument korrekt formatieren
Bestimmt hast du schon einmal von der sogenannten Normseite gehört. Eine Formatierung nach Normseite ist für mich schön, aber nicht zwingend notwendig. (Andere Lektor*innen können das anders handhaben. Frag gerne nach.)
Was aber immer wichtig ist, sind folgende Formatierungen:
- Absatz und Einzüge
- korrekte Dialogformatierungen
Je besser dein Dokument formatiert ist, desto leichter fällt das Lektorieren.
Fehlende Absätze und Einzüge führen zu Textwüsten, die anstrengend zu lesen sind und nicht selten auch zu Verständnisfehlern führen.
Fehlende oder falsche Dialogformatierung hat denselben Effekt. Bitte informiere dich also, wie eine korrekte Dialogformatierung im Roman aussieht.
Ein gut formatiertes Dokument erleichtert dem Lektorat die Arbeit deutlich und zeugt von deiner Professionalität.
Rechtschreibprüfung nutzen
Ich persönlich erwarte keinen fehlerfreien Text, aber ich erwarte, dass alles, was Word rot unterkringelt, einmal angeschaut wird.
Ein Fehler ab und an ist völlig in Ordnung und absolut menschlich. Wenn aber das ganze Dokument rot ist, lenkt es mich vom Inhalt ab.
Je fehlerfreier dein Text ist, desto besser kann ich mich auf den Inhalt konzentrieren.

Mit diesen 7 Fragen machst du dein Manuskript direkt besser
- Erlebe, wie du die Stolpersteine deines Textes spielerisch leicht erkennst
- Erlebe, wie du sofort erkennst, wie dein Roman noch fantastischer wird

Die Begleitmail
Sind alle anderen Punkte abgearbeitet, ist dein Manuskript fertig für das Lektorat.
Die wichtigen Eckdaten deines Projekts wie Genre, Zielgruppe, Timeline und so weiter haben wir bereits im Vorfeld besprochen.
In der Begleitmail, mit der du mir dein Dokument schickst, ist Platz deine Anmerkungen und Wünsche bezüglich des Lektorats:
- Gibt es Besonderheiten, auf die ich achten soll? (Hast du z.B. einen Charakter umbenannt und bist dir nicht sicher, ob der Name an allen Stellen getauscht wurde?)
- Haben sich Termine verschoben? (Korrektorat, Erscheinungstermin)
- Bist du bei etwas besonders unsicher?
Schreib es mir in die Mail. Schick sie ab. Und dann kann unser Lektoratsabenteuer losgehen!